Klein- und mittelständische Unternehmen sind einer der Hauptmotoren der deutschen Wirtschaft. Sie erbringen nicht nur knapp 40 Prozent aller Umsätze in der Bundesrepublik, sondern beschäftigen auch über 65 Prozent der sozialversicherungspflichtigen Angestellten und bilden 83 Prozent der Lehrkräfte aus.
Bei der großen Anzahl unterschiedlicher Betriebe – vom kleinen Krämerladen in Schleswig-Holstein über das Schuhgeschäft in Familienhand im Ruhrgebiet bis hin zum Traditionsunternehmen in Brandenburg – ergibt sich für viele allerdings folgende Herausforderung: Wie mache ich potenzielle Käufer in dem Gros der Unternehmen auf mich aufmerksam?
Werbung, aber zu welchem Preis?
Um die Bekanntheit des eigenen Unternehmens zu steigern, kommt vielen als erstes Werbung in den Sinn. Anzeigen in Zeitungen, Zeitschriften oder im Internet scheinen ein adäquates Mittel hierfür. Dementgegen stehen allerdings die hohen Kosten, die gerade für kleinere und mittlere Unternehmen ein Problem darstellen. Eine Werbeanzeige von lediglich einer 1/4-Seite schlägt gut und gerne mit einem Betrag von über tausend Euro zu Buche.
Günstigere Angebote für ein paar hundert Euro sind zumeist sehr klein, an wenig prominenter Stelle platziert und werden schnell übersehen – eine erfolgreiche Kampagne ist somit fraglich. Hinzu kommt, dass bei einer einmaligen Schaltung auch nur ein kurzfristiger Effekt erzielt werden kann.
Die PR, das unbekannte Wesen
Gerade für KMUs bietet es sich also an, Alternativen ins Auge zu fassen, die zwar ebenso die Bekanntheit steigern, allerdings kein allzu großes Loch in das Budget reißen. Eine probate Möglichkeit ist gezielte Pressearbeit. Bei großen Unternehmen seit Jahren Standard, setzt sich diese nur sehr langsam auch bei KMUs durch. Hauptgrund hierfür ist, dass diese sich bislang nur wenig mit diesem Feld befasst haben, woraus sich natürlich für sie vor allem folgende Fragen ergeben: Was ist PR? Was kann sie für mein Unternehmen leisten?
Wie auch bei der Werbung geht es bei der PR darum, die Bekanntheit des Unternehmens zu steigern. Allerdings geht sie einen anderen Weg: Journalisten werden gezielt Informationen zur Verfügung gestellt, damit diese im redaktionellen Teil ihres Mediums darüber berichten – wobei von Unternehmensseite kein Geld fließt. Ein weiterer, klarer Vorteil hierbei ist, dass die Leser einen redaktionellen Beitrag generell als viel glaubwürdiger erachten, als eine klassische Anzeige. Hinzukommt, dass Werbung nachweislich immer weniger wirkt, die Kosten dafür jedoch exponentiell ansteigen.
Ein klassisches Werkzeug, das die Arbeitsweise von Pressearbeit verdeutlicht, ist die Pressemitteilung. Diese enthält im informativen Stil Neuigkeiten des Unternehmens und Fakten über die Produkte und Dienstleistungen. Hierzu zählen zum Beispiel Innovationen, Verbesserungen des Services oder bestimmte Alleinstellungsmerkmale. Diese Information wird je nach Thema und Zielgruppe an einen sorgfältig recherchierten Journalisten-Verteiler gesendet.
Gute Argumente, überzeugende und interessante Neuigkeiten für den Leser sind dabei entscheidend, um beim Journalisten „anzukommen“ und diesen zu animieren, über das Unternehmen zu schreiben. Auch Pressekonferenzen können hierbei hilfreich sein, um den Kontakt zu relevanten Journalisten zu stärken und diese persönlich über das Unternehmen zu informieren.
Was bringt PR dem Unternehmen?
Gute und kontinuierliche Pressearbeit sorgt für eine Bekanntheitssteigerung des Unternehmens. Im Gegensatz zur kostspieligen Werbung schonen PR-Maßnahmen nicht nur das Budget, sondern sind zudem auch wesentlich glaubwürdiger und bleiben länger im Gedächtnis. Untersuchungen haben zum Beispiel ergeben, dass über 70 Prozent der Leser eines Magazins nicht in der Lage sind, direkt nach der Lektüre auch nur eine einzige der darin beworbenen Marken zu nennen.
Zudem wird Werbung auch immer kritischer gesehen, wodurch sie weniger wirkt. Auch gezielte Werbevermeidungsstrategien werden immer intuitiver von Menschen genutzt, um dem ständigen Bombardement zu entgehen. Redaktionelle Berichterstattung hingegen wird unkritischer konsumiert, da sich die Menschen ihre Meinung über Dinge, die sich außerhalb ihres unmittelbaren Erfahrungshorizonts befinden, ganz selbstverständlich in erster Linie auf Basis von Medienberichten bilden. Ein letzter Vorteil der PR ist die Langfristigkeit. Während einmalige Werbung nur einen punktuellen Erfolg auslösen kann, helfen PR-Berater dabei, ein langfristiges und gefestigtes Image des Unternehmens aufzubauen.
In der Zusammenschau bildet die PR eine effiziente und auf das jeweilige Unternehmen maßgeschneiderte Möglichkeit, die Bekanntheit zu steigern, neue Kunden zu gewinnen und ein langfristiges, positives Image aufzubauen. Gerade für kleinere und mittlere Unternehmen spielt darüber hinaus selbstverständlich auch der Kostenfaktor eine Rolle. Mit gezielter PR ist es letztlich möglich, den Großteil des Budgets in die Weiterentwicklung des Produktes oder der Dienstleistung fließen zu lassen, auf sich aufmerksam zu machen und so die Rolle als Motor der Wirtschaft zu erfüllen.
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